Sozialwerk veranstaltete Fachtag „Tagespflege für Senioren“

Zwei Drittel aller Senioren wünschen sich, ihren Lebensabend in ihrer vertrauten Umgebung zu verbringen. Dennoch leben in Bremen über 50% der auf professionelle Hilfe angewiesenen Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen. Zusätzliche Geldmittel aus der Pflegeversicherung ermöglichen es, Pflegebedürftigen bereits seit 2008, ambulante Hilfen und den Besuch einer Tagespflegeeinrichtung zu kombinieren. Zurzeit besuchen knapp 500 Senioren eine der 28 Tagespflegeeinrichtungen in Bremen.

ReferentenFachtagTagespflege2013Das Sozialwerk der Freien Christengemeinde veranstaltete am vergangenen Freitag den „Fachtag Tagespflege für Senioren“. Jens Bonkowski, Bereichsleiter Senioren im Sozialwerk, verdeutlichte, wie durch den Besuch einer Tagespflegeeinrichtung die Häuslichkeit eines Pflegebedürftigen erhalten werden kann. Durch die breite Auswahl der Referenten gelang es, verschiedene Aspekte der Tagespflege zu beleuchten. So betonte Sabine Nowak, Vertreterin der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, die Relevanz des Themas vor dem Hintergrund des demographischen Wandels. „Gerade im Zusammenspiel mit den ambulanten Diensten und bestenfalls noch nachbarschaftlichen Hilfen kann der Pflegebedürftige am sozialen Leben teilhaben,“ erklärt Peter Niemeyer, Zentrale für private Fürsorge. Auch die Fachärztin für Psychatrie und Psychotherapie, Beate Hüttemann, ist von den Vorteilen der Tagespflege überzeugt und wünscht sich, Betroffene würden den Besuch einer Tagespflegeeinrichtung schon zu einem früheren Zeitpunkt in Erwägung ziehen. Denn auch die Angehörigen profitieren von der Tagespflege, indem sie von der oftmals überfordernden Pflegetätigkeit kurzeitig entlastet werden. Petra Chilla-Hujer von der AOK Bremen/Bremerhaven erläuterte, welche finanziellen Möglichkeiten sich aus der Umsetzung des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes 2008 für den Besuch einer Tagespflegeeinrichtung ergeben. Die pflegenden Berufe besser miteinander zu vernetzen, stelle eine wichtige Aufgabe für die Zukunft dar. Auf dem Fachtag konnten bereits erste Bünde geknüpft werden. Auch Betroffene kamen zu Wort: Nutzer sowie deren Angehörige berichteten über ihre positiven Erfahrungen mit dem Tagespflegeangebot.

Das durchweg informative Programm wurde mit der Aufführung eines kurzen Theaterstücks der Tagespflege Oslebshausen abgerundet. Besucherinnen und Veranstalter sind mit dem Verlauf des Fachtags zufrieden, „weil gemeinsam einfach mehr geht“. Informationen zur Tagespflege gibt es unter www.sozialwerk-bremen.de oder über Tel. 64900-0.

 

Personen auf dem Foto (von links):

  • Beate Hüttemann, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Wiebke Plett, Clownin
  • Jens Bonkowski, Sozialwerk der Freien Christengemeinde
  • Sabine Nowack, Vertreterin der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen
  • Peter Niemeyer, Zentrale für Private Fürsorge
  • Elke Köller, Freie Altenhilfe Lemgo
  • Petra Chilla-Hujer, AOK Bremen/Bremerhaven
  • Ingrid Drewel, Angehörige
  • Beate Potulski, Pflegefachkraft Tagespflege Neustadt des Sozialwerks
  • Angela Dannemann, Sozialwerk der Freien Christengemeinde

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