In Gröpelingen kommt der Weihnachtsmann mit der Kogge

„Gemeinsame Werbeaktionen des Einzelhandels“ stand auf der Tagesordnung des zweiten Gröpelinger Mittag.  Was die Gäste der Mittagsveranstaltung in der Galerie des Atelierhauses Roter Hahn mitnahmen, war allerdings weitaus mehr als gute Ideen für Werbeaktionen.

Dr. Klaus Sondergeld, Chef der Bremen Marketing GmbH, hob die gute Position Gröpelingens in Bremen hervor und ermutigte den Stadtteil zu breiten Schultern. „City, Vegesack und dann kommt für mich Gröpelingen“, sagte Sondergeld vor 18 Teilnehmern des Gröpelinger Mittag. Das Stadtteilmarketing in Gröpelingen sei bereits sehr gut, mit Ratschlägen tue er sich deshalb schwer.

Ziel des Stadtteil-Marketings ist unter anderem für andere sichtbar und interessant zu sein. Das kostet Geld und Zeit. Besonders spektakuläre Aktionen machen einen Stadtteil interessant. „Ein gewisser Spleen muss da schon bei sein“, sagte Sondergeld zu möglichen Aktionen. Als Idee nannte der Marketingexperte eine Veranstaltung, die zum Beispiel Weihnachten und die Weser verbindet nach dem Motto: In Gröpelingen kommt der Weihnachtsmann mit der Kogge.

Denn vor allem die Weser ist laut einer Studie für die Bremer Identität besonders wichtig. Und Fremde verbinden Bremen noch immer mit dem Hafen. Diesen Wasserbonus kann Gröpelingen besonders gut nutzen. Sondergeld schlug vor, die neuen Entwicklungen am Wasser zu nutzen und Kooperationen mit der Waterfront Bremen und der Überseestadt zu suchen.

Zum Beispiel könne der Stadtteil große Veranstaltungen wie die kommende Operaufführung an der Wasserkante für sein Image nutzen. „Gröpelingen, das neue Opernhaus“, könnte eine Floskel sein, um den gesamten Stadtteil für auswärtige Besucher positiv zu besetzen. Es müssten Anreize geschaffen werden, um die Besucher der Waterfront an den Torhäusern vorbei ins Lindenhofviertel und weiter hinein in den Stadtteil zu locken. Das können der Einzelhandel und die anderen Akteure im Stadtteil schaffen, wenn sie gemeinsam an einem Strang ziehen.

Wichtig sei aber auch, den Stadtteil selbst nicht schlecht zu reden:  „Wir sollten aufhören, Fremden ständig von unseren Problemen zu erzählen. Die Leute kommen, um unsere Schokoladenseite zu sehen“, sagte Klaus Sondergeld.

Die Vorsitzende des Gröpelinger Marketing, Cornelia Wiedemeyer, betonte das Bemühen als Stadtteil ein gutes Bild abzugeben. „Wir möchten die Position des bestehenden Einzelhandels stärken, indem wir Gröpelingen attraktiv machen und mehr Menschen in den Stadtteil holen.“ Wiedemeyer schlug für die Weihnachtszeit ein Schaufensterwettbewerb für alle Geschäfte in Gröpelingen vor.  Dazu sollen auch die neuen Geschäfte in der Waterfront und im Lindenhofcenter motiviert werden. „Wir haben großes Interesse die ‚neuen Gröpelinger‘ an unseren Aktionen im Stadtteil zu beteiligen.“

Christiane Gartner, Geschäftsführerin von Kultur vor Ort, und Lars Gerhardt, Stadteilmanager beim Gröpelinger Marketing, möchten den Einzelhandel in Gröpelingen zu einer schönen Beleuchtungsaktion gewinnen. Auftakt für die Lichtaktion in den Straßen könnte das internationale Erzählfestival Feuerspuren Anfang November sein. „Aktivitäten, wie zum Beispiel eine Weihnachtsbeleuchtung, sollen auch immer den internationalen Kontext im Stadtteil positiv hervorheben. Die Internationalität ist ein besonderes Alleinstellungsmerkmal für Gröpelingen“, sagte Christiane Gartner.

Von anwesenden Geschäftsinhabern kam der Wunsch, die Aktionen konkret weiter zu planen. Um die Herbst- und Weihnachtsaktionen im Stadtteil zu besprechen, soll es Mitte Juni ein weiteres Treffen geben.

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