Vor kurzem ist die vorerst letzte Ausbaustufe des freien Wlan-Angebotes in Gröpelingen ans Netz gegangen. Nun gibt es kostenloses Internet auch rund um den Gröpelinger Fähranleger. Damit sind die vier geplanten Hotspots von der Weser über den Platz vorm Torhaus-Nord, den Bibliotheksplatz bis zum Platz Beim Ohlenhof fertig gestellt. Pier 2-Geschäftsführer Heiner Hellmann (r.) unterstützt das Gröpelinger Wlan-Projekt und stellt die notwendige Infrastruktur am Anleger zur Verfügung.
Das öffentliche Wlan an die Weser zu bekommen, war eine Herausforderung. „Auf der Etappe bis zum Fähranleger gab es einige technische und organisatorische Hürden“; sagt Stadtteilmanager Lars Gerhardt (ll.) vom Verein Gröpelingen Marketing. „Dank unserer Mitglieder Pier 2 und Lichthaus konnten wir die Hürde aber nehmen. Deren Gebäude sind nun durch Richtfunkantennen mit dem Internetzugang im Torhaus-Nord verbunden.“ Dort musste zunächst sogar noch eine schnelle 200-Megabit-Leitung gelegt werden.

Die kuchentellergroßen Antennen auf dem Dach des Lichthauses übertragen das Signal per Richtfunk vom Torhaus-Nord zum Pier 2. Foto: Daniela Buchholz
Vom Dach des Pier 2 aus wird der Wlan-Zugang nun im Freifunk-Netz am Fähranleger verteilt. An den anderen drei Wlan-Standorten in Gröpelingen wird es im Free-Key-Netz gesendet. Mit dem letzteren gibt es einige Service-Vorteile wie Werbemöglichkeit, Jugendschutzfilter oder eine interne Statistik.
Ohne die Kooperation mit den Standort-Partnern vor Ort würde das öffentliche Wlan in Gröpelingen nicht funktionieren. Neben den bereits genannten hat das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen und die Stadtbibliothek West geholfen. Es mussten in deren Gebäuden Kabel und die Internetanschlüsse nach Außen gelegt werden. Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung der Hotspots hat es anderthalb Jahre gedauert.
Warum genau diese vier Standorte für die Outdoor-Hotspot-Route definiert wurden, liegt an einer Idee aus dem Integrierten Entwicklungskonzept Gröpelingen. Dort sind verschiedene Projekte eingeflossen, um die Infrastruktur auf der städtebaulichen Achse von der Weser bis zum Grünstreifen beziehungsweise zum Blockland zu verbessern.
Durch die öffentlichen Wlan-Hotspots verbessert man die digitale Teilhabe. Es wird häufig von Menschen genutzt, die auf ihren Smartphones, Tablets oder Laptops aus Kostengründen keine dauerhafte Flatrate haben. Gröpelingen Marketing hat jetzt eine Übersichtskarte mit allen weiteren frei zugänglichen Hotspots in Gröpelingen herausgegeben. Öffentliches Wlan macht den Standort attraktiver, aber es ist auch eine Möglichkeit, an der vernetzten Gesellschaft teilzuhaben. Menschen orientieren sich durch die Informationen aus dem Internet und kommunizieren darüber. Innerhalb der letzten sechs Monate wurden die drei Hotspots im Free-Key-Netz 43.150 Mal benutzt. Das entspricht rund 19.300 Anmeldungen von Personen. Wer sich zum Beispiel vor einem Kinobesuch im Netz einloggt, dann danach wieder das Netz benutzt, der hat sich einmal angemeldet, es aber zweimal benutzt.
Die öffentlichen Wlan-Hotspots in Gröpelingen sind gefördert aus dem Programm Soziale Stadt. Aus dem Programm wurden die Investitionskosten von etwa 7.900€ finanziert. Die laufenden Kosten der Internetanschlüsse in Höhe von rund 130€ monatlich werden von Gröpelingen Marketing und dem Nachbarschaftshaus übernommen. Das na‘ stellt den öffentlichen Internetzugang auch innerhalb des Gebäudes für die Besucher zur Verfügung.
Die Errichtung eines freien Wlan-Angebotes ist Teil einer digitalen Strategie, die Gröpelingen Marketing für den Stadtteil verfolgt. Neben dem Wlan-Angebot werden verschiedene Social-Media-Kanäle bespielt und es werden Fortbildungen und Projekte zu digitalen Themen angeboten.