Gröpelingen ist bunt, nicht braun!

Bremen wehrt sich gegen NPD-Demonstration

(EL) Der Versuch der neonazistischen NPD, am 4. November 2006 durch Bremen-Gröpelingen zu marschieren, ist eine Provokation. Dagegen richtet sich Widerstand – in Gröpelingen, Walle und ganz Bremen! Gröpelingen und Walle sind bunt – nicht braun! Die Proteste gegen die Aktivitäten der rechtsextremen Partei werden unter anderem von Kirchengemeinden und anderen religiösen Gemeinschaften, Sportvereinen, Gewerkschaften und Parteien unterstützt. Auch Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) hat angekündigt, gegen die NPD – Demonstration auf die Straße gehen zu wollen. Treffpunkt ist am 4. November um 10 Uhr am Straßenbahndepot in Gröpelingen.

Gröpelingen hat eine lange antifaschistische Geschichte. Schon im kurzen Abschnitt der Bremer Räterepublik war Gröpelingen 1919 der erste befreite Stadtteil, in dem versucht wurde ganz konkret gerechtere politische Strukturen aufzubauen. Nach der Machtübergabe 1933 trauten sich die Nazis zunächst nicht öffentlich in Gröpelingen, das sie spöttisch „Klein-Moskau“ nannten, aufzutreten. Erst nach massenhaften Razzien und Festnahmen gegen AntifaschistInnen machten sie sich auch im „roten Gröpelingen“ breit.

Der angekündigte Aufmarsch der neonazistischen NPD am 4. November ist eine Verhöhnung, Kampfansage und eine konkrete Bedrohung vieler Menschen, die mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen hier leben. Die Nazis mögen die Hoffnung haben, hier in Sachen Arbeitslosigkeit und Armut rassistisch zu punkten – setzen wir ihnen klare Grenzen! Aufmärsche, Veranstaltungen und andere Zusammenkünfte von Neonazis müssen verhindert werden, damit sie mit ihrer menschenverachtenden Ideologie keinen Fuß fassen können. Aber Nazis wird es geben, solange eine gesellschaftliche Stimmung existiert, die ihnen den Weg bereitet. Nicht zuletzt sind sie das Ergebnis einer Gesellschaft, die immer noch auf Konkurrenz und Ausgrenzung basiert und die alle dazu zwingen will, ihr Glück auf Kosten anderer zu machen. Deshalb sollte unser Engagement nicht mit dem Verhindern von Naziaufmärschen aufhören, sondern sich gegen Rassismus, Militarismus, Antisemitismus und Sexismus richten. Für eine solidarische Welt einzutreten, ist der 4. November in Gröpelingen ein guter Tag, damit anzufangen!

Plakate und Flyer für die antifaschistische Demonstration sind erhältlich im Nachbarschaftshaus Gröpelingen. Das nächste Treffen zur Vorbereitung von Protestaktionen findet am Donnerstag, den 26. Oktober um 19 Uhr im Nachbarschaftshaus Helene-Kaisen (Beim Ohlenhof 10) in Gröpelingen statt. Weitere Hinweise: http://www.keinen-meter.de

Kommentare sind geschlossen.