Gröpelingen verfügt über eine Vielzahl von Grünflächen, die ihr Potenzial bislang jedoch nicht immer entfalten konnten. Mit Grünes Gröpelingen rücken jetzt deshalb Schulhöfe und Freiflächen in Wohnanlagen in den Fokus, um ihren Wert sichtbar und das gemeinsame Gut für viele Menschen vor Ort erfahr- und nutzbar zu machen.
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Inspiriert von der Beobachtung, dass in Gröpelingen vielerorts Beeren und Obst gesammelt werden, wurden in Zusammenarbeit mit der GEWOBA zwölf Obstbäume in den Innenhöfen der Wohnanlagen Seewenjestraße, Bromberger und Posener Straße gepflanzt.

„Bei der Entwicklung der Projekte war es uns wichtig, möglichst viele Kooperationspartner vor Ort zu beteiligen. Der Austausch mit unterschiedlichen Akteuren wie Schulen, Polizei und Gewoba haben die entscheidenden Ideen für die Umsetzungen gegeben.“ Christiane Gartner, Kultur Vor Ort
Schon in diesem Frühjahr konnten die BewohnerInnen den Anblick der Apfelblüte genießen. „Jetzt freuen sie sich auf die erste Ernte und sind gespannt, wie viel Kompott und Kuchen am Ende entstehen“, berichtet Stefan Berndt von der GEWOBA.
Sollten die Früchte die Körbe der NachbarInnen übersteigen, wird die KiTa am Halmerweg gerne zum Ernten vorbei kommen. Das Projekt „Obst für alle“ sorgt so für einen neuen bewussten Umgang mit Natur in der Stadt, für gemeinschaftliche Aktionen der Nachbarn und weitere Kooperationen von Alt und Jung im Stadtteil. Außerdem wird die Vielfalt des Bestandes in den Innenhöfen, in denen bisher zumeist Laubbäume standen, erhöht. „Die Bäume werden wir von der GEWOBA in unser Baumkataster aufnehmen, damit ihnen die gleiche Pflege angedeiht wie den anderen Bäumen in unserem Bestand“, verspricht Stefan Berndt.
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Auch die Schulen des Stadtteils werden mit Obstbäumen und -sträuchern versorgt. Darüber hinaus sind sie inzwischen mittendrin im Projekt „Mobile Gärten“. Landschaftsgärtner Armin Neumann und sein Team von der Gärtnerei „Knastgewächse“ betreuen das Projekt. „Mit den Lehrerinnen und Lehrern haben wir vorab besprochen, welche Gewächse sich gut für die Schulgärten eignen. Dann haben wir die Pflanzen vorgezogen und sie mitsamt Erde und Werkzeugen an die Schulen geliefert“, berichtet Neumann, der auch weiterhin den Schulen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Mobile Gärten, Insektenhotels und Obstpflanzungen finden sich an fünf Schulen und dem Bürgerhaus Oslebshausen.
In den Sommerferien werden sich die „Knastgewächse“ außerdem um die Bewässerung der Pflanzen kümmern. „Die Freude, auch nach den Ferien noch etwas von den Pflanzen zu ernten, ist bei den Kindern riesengroß – weil die viele Mühe sich gelohnt hat“, ist auch Gudrun Wienberg-Pawlik, Konrektorin an der Grundschule auf den Heuen, begeistert. Sie hebt hervor: „Für unsere Schülerinnen und Schüler, die oft in engen Wohnverhältnissen leben, bedeuten die Grünflächen unserer Schule schon Erholung. Mit diesem Projekt kommen nun endlich mehr Möglichkeiten für sie hinzu, diese Orte auch selbst zu gestalten.“ Die Kinder lernen, wie man Köstlichkeiten wie Tomaten, Mangold oder essbare Blüten mit eigenen Händen anbaut und pflegt. Darüber hinaus eignen sie sich in Arbeitsgruppen Wissen über biologische Abläufe an.
Das Praktische: Wenn eine Schule es nicht schafft, alle mobilen Gärten zu pflegen, können einzelne Beete mit einem Deckel einfach zu reinen Sitzflächen umfunktioniert werden. Oder sie werden an andere Abnehmer im Stadtteil weitergegeben – aufgrund ihrer transportablen Gestalt kein Problem.