Firmen, Schulen und Veranstalter wollen Neuauflage des Berufsparcours in 2009

Während an der Waterfront noch einsam der Springbrunnen vor sich her plätschert, drängeln sich ein paar Meter weiter mehr als hundert Schüler in den Saal des Lichthauses. Es ist acht Uhr in der Früh und der Berufsparcours 2008 beginnt. Ein Tag, den insgesamt rund 600 Acht- und Neuntklässler aus dem Bremer Westen nutzen, um den Kontakt zu Firmen herzustellen und ganz praktisch Ausbildungsberufe kennen zu lernen. 15 Firmen und Organisationen bieten an insgesamt 31 Stationen des Parcours Übungen und Infos zu Ausbildungen und Berufen.

 

Laura Ehrich hat sich an die Station der Firma Kaefer Isoliertechnik gesetzt. Innerhalb weniger Minuten muss die 15-Jährige eine Isolierung zwischen zwei Metallwinkel setzen und das ganze ordentlich verschrauben. Es ist der Beruf Isolierfacharbeiter, der hier vorgestellt wird, sagt Laura: „Naja, eigentlich will ich später irgendwas mit Medizin machen, im Labor oder so“. Trotzdem erfährt die Neuntklässlerin etwas über den Beruf. Und das ist der Grund, warum sich Marc-André Kujau von der Firma Kaefer den ganzen Vormittag ins Lichthaus setzt“: „Wir wollen, dass der Beruf Isolierfacharbeiter bekannter wird.“, sagt der Ausbilder. „Bei der Übung, die Laura macht, geht es ums Vorstellungsvermögen. Das hat sie ganz gut hinbekommen.“

Auf der anderen Seite des Saales steht Chero Nicolás an der Station des Sozialwerkes der freien Christengemeinde. „Ich weiß noch nicht, was ich werden will“, sagt der 16-jährige. Der Neuntklässler kommt aus Peru und ist seit acht Monaten in Deutschland. Eine Ausbildung zum Hauswirtschafter kann er sich aber nicht gut vorstellen. Das konnte Junold Porre zunächst auch nicht. Der Azubi ist im 3. Lehrjahr als Hauswirtschafter und erzählt den Schülern von dem Beruf, der im Allgemeinen noch als typischer Frauenberuf gilt: „Anfangs habe ich verschwiegen, dass ich Hauswirtschafter werde. Aber jetzt weiß ich, dass ich damit noch viel machen kann.“ Dem gebürtigen Phillipino ist es sehr wichtig, eine Ausbildung zu haben, auf die er aufbauen kann.

Die praktischen Übungen und dieser Kontakt zwischen Ausbildern, Auszubildenden und Schülern ist das besondere am Berufsparcours. Nehlsen Plump, das Innside Premium Hotel, das Garden Hotel, CHS Container, Hanse Wasser, Kaefer Isoliertechnik, die Bremer Bäder GmbH, Trio Reisen und das Sozialwerk der freien Christengemeinde haben dieses Mal mitgemacht. Die Wabeq, RAZ West und Kultur vor Ort haben das Angebot sehr passend ergänzt. „Alle wollen im kommenden Jahr wieder mitmachen“, sagt Stadtteilmanager Lars Gerhardt vom Gröpelinger Marketing als Veranstalter. „Es haben sich jetzt auch schon weitere interessierte Firmen gemeldet. Auch die Agentur für Arbeit Bremen, die die Hälfte der Kosten übernommen und die Veranstaltung fachlich begleitet hat, kann sich eine Beteiligung wieder vorstellen: „Wir haben von den Schulen und Firmen positive Rückmeldungen zum Berufsparcours bekommen.“, sagt Carola Brunotte, die für die Berufsberatung zuständige Bereichsleiterin in der Arbeitsagentur Bremen. „Wenn es uns möglich ist, möchten wir den Berufsparcours als ergänzenden Baustein in der Berufsberatung weiter unterstützen.“

„Es haben sich während der Vorbereitungen weitere Schulen aus Bremen gemeldet, die gerne an dem Berufsparcours teilgenommen hätten“, sagt Gisela Christ-Rodenbeck, Projektkoordinatorin beim Gröpelinger Marketing. Mit der Pestalozzi-Schule, der Gesamtschule West, dem Schulzentrum Waller Ring und der Privatschule Mentor war die Kapazität allerdings erschöpft. Für das kommende Jahr wird eine Lösung gesucht, um das gestiegene Interesse zu decken.

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