Das Stadtamt wird aufgefordert, diese Veranstaltung gerichtsfest zu verbieten. Eine Erklärung des Stadtteilbeirates Gröpelingen.
Zur Begründung erklärt der Beirat:
- Der für den 4. November für Gröpelingen ursprünglich angekündigte Aufmarsch der NPD entlang der Ritterhuder, Oslebshauser und Gröpelinger Heerstraße, Lindenhofstraße, Pastorenweg zum Bürgermeister-Ehlers-Platz, vorbei an der Mevlana Moschee, am ehemaligen Jüdischen Altenheim und zahlreichen Einrichtungen für Behinderte ist und bleibt eine Provokation.
- Die geplante Wegführung sollte zeitnah dem 9. November den Weg nehmen, den vor 68 Jahren Hunderte Bremer Juden vor ihrem Abtransport ins Konzentrationslager Sachenhausen gingen. Ihnen folgten Hunderte von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen aus vielen Ländern Europas auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit in Bremer Rüstungsbetrieben.
- Der geplante Aufmarsch der NPD bleibt geeignet, das jahrzehntelange nachhaltige Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunftsländer in unserem Stadtteil empfindlich zu schädigen. Gröpelingerinnen und Gröpelinger arbeiten seit vielen Jahren für ein Klima der Toleranz und gegenseitigen Achtung. Die Perspektivlosigkeit vieler Arbeitsloser und Jugendlicher in Gröpelingen und anderswo darf nicht dazu führen, zu Hass und Diskriminierung von Teilen unserer Wohnbevölkerung aufzurufen.
- Der Beirat Gröpelingen weist jede Form von Volksverhetzung, antimuslimischer und antisemitischer Angriffe entschieden zurück.
- Das konfliktfreie Zusammenleben von Kulturen, Sprach- und Religionsgemeinschaften in Gröpelingen ist und bleibt das Ziel aller demokratischen Kräfte im Gröpelinger Gemeinwesen. Die in diesem Zusammenhang gemachten positiven Erfahrungen in Kindergärten, Schulen, Freizeitheimen und Nachbarschaft lassen wir uns nicht nehmen.
- Der Beirat begrüßt die Erklärungen der Bürgerschaft und Bürgermeister und fordert Gröpelingerinnen und Gröpelinger und darüber hinaus alle BremerInnen auf, dem beabsichtigten Aufmarsch der NPD auch entlang der neuen Wegführung mit Demonstrationen, Mahnwachen und Menschenketten entgegenzutreten. Neofaschistische Parteien, Vereine und Organisationen sollen keine öffentlichen Einrichtungen, Straßen oder Plätze als Forum für ihre Hasspropaganda zur Verfügung gestellt werden.
- Es gilt dem braunen Landsknechtstreiben ein buntes, vielfältiges Gröpelingen entgegenzusetzen, das die gesamte Kreativität und Vielfalt des Stadtteils widerspiegelt. Gröpelingen soll Stadtteil ohne Rassismus werden.