Aus der Weihnachts- wird eine Winterbeleuchtung

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Die alte Kastanie am Bibliotheksplatz in der blauen Stunde (Foto: Daniela Buchholz)

Früher als sonst schaltet Gröpelingen Marketing in diesem Jahr die Lichterketten in den Bäumen an. Zu den bereits bestehenden 32 Bäumen sollen drei weitere hinzukommen. Warum aus der Weihnachts- eine Winterbeleuchtung wird, hat einen guten Grund.

Im Lindenhofviertel und beim Ohlenhof leuchtet es bereits und in der kommenden Woche werden die Bäume am Marktplatz Oslebshausen auch angeschlossen. „Einige unserer Mitglieder haben den Wunsch geäußert, dass die Bäume nicht nur zu Weihnachten leuchten.“, sagt Stadtteilmanager Lars Gerhardt. „Kunden oder Besucher fühlen sich in der dunklen Jahreszeit wohler und sicherer, wenn es heller auf dem Bürgersteig ist. Deshalb schalten wir die Lichter jetzt schon an.“ Als reine Weihnachtsbeleuchtung würden die Bäume erst in der ersten Adventswoche angeschaltet. Aus Rücksichtnahme auf den vorausgehenden Totensonntag beginnt zum Beispiel auch das Gröpelinger Weihnachtsrätsel erst in dieser Woche. Mit der Idee die Beleuchtung früher anzuschalten, hat sich Gröpelingen Marketing vorab an den Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Gröpelingen und Oslebshausen gewandt. Sie fanden die Umwandlung von einer Weihnachts- in eine Winterbeleuchtung vor dem oben genannten Hintergrund sehr gut. Die Gemeinde hat selbst einen leuchtenden Baum vor dem Gemeindebüro, den sie im vergangenen Jahr auf ganz neue LED-Lichterketten umbauen ließ.

Auf Wunsch des Beirates Gröpelingen sollen in der Gröpelinger Heerstraße in diesem Jahr neue weitere Bäume mit mitwachsenden Lichterketten installiert werden. Der Beirat hat dafür 1.500 Euro Globalmittel bewilligt. Etwa nochmal so viel Geld stemmt Gröpelingen Marketing aus Mitgliedsbeiträgen und Eigenbeteiligungen der anliegenden Geschäfte. Insgesamt werden in diesem Jahr damit voraussichtlich drei Bäume an der Heerstraße neu illuminiert, und zwar vor dem Mulit-Kulti-Center, dem Hörgeräteinstitut Landsberger und dem Edeka aktiv Markt Desens.

An der alten Kastanie auf dem Bibliotheksplatz leuchten rund 8.500 Lichtpunkte.

An der alten Kastanie auf dem Bibliotheksplatz leuchten rund 8.500 Lichtpunkte.

Ohne das Engagement der anliegenden Geschäfte und Einrichtungen würde die Beleuchtung in Gröpelingen nicht funktionieren, weil sie in der Regel nicht nur einen Teil der Installationskosten übernehmen, sondern auch den Strom für die Illumination liefern. Zum Teil mussten dafür Außensteckdosen neu installiert werden. Die Lichterketten bleiben das ganze Jahr über in den Bäumen. Eigentlich braucht man die Stromkabel nur einstecken, dann leuchtet alles. Dadurch, dass die Bäume aber wachsen und die Ketten der Witterung ausgesetzt sind, müssen sie vorher geprüft und gegebenenfalls repariert werden. „Wir gehen davon aus, dass die mitwachsenden Lichterketten im Schnitt fünf Jahre halten. Bei manchen Bäumen sind wir jetzt sogar schon im siebten Jahr.“, so Gerhardt. Als erster Stadtteil in Bremen hat Gröpelingen bereits im Jahr 2008 Bäume mit den mitwachsenden Spezial-Lichterketten bestücken lassen.

Gröpelingen Marketing verfolgt mit dem früheren Anschalten der Beleuchtung eine Strategie, die im Fachjargon zum Bereich der städtebaulichen Kriminalprävention gehört, einer Disziplin, die in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus von Stadtmarketing-Konzepten rückt. Mehr Beleuchtung hilft bei dem Ziel, sogenannte Angstorte zu entschärfen oder Unsicherheitsgefühle in der Bevölkerung zu vermeiden. „Das trägt allgemein zum besseren Klima im Stadtteil bei und natürlich auch zu einem angenehmeren Einkaufsbummel.“, so Gerhardt. Am besten wäre es, wenn alle Bäume in der Lindenhofstraße und Gröpelinger Heerstraße mit Lichterketten bestückt wären und eine durchgehend helle Beleuchtung vorhanden wäre. Die Grenzen setzen hier aber die nicht unerheblichen Kosten der Installation und Wartung, und es ist auch nicht jeder Baum geeignet für die Ketten. Alle Illuminationen müssen bei der Stadt beantragt werden. Der Umweltbetrieb Bremen prüft die Bäume, ob sie gesund genug sind, um die Ketten zu tragen. Die installierten Ketten sind zwar extra so konstruiert, dass sie sich dem Wachstum der Bäume anpassen. Aber wenn die Äste zu schwach sind oder ein umfassender Baumschnitt ansteht, kann man den Baum nicht illuminieren. In der Lindenhofstraße müssen beispielsweise im kommenden Jahr alle Lichterketten entfernt werden, um Platz zu machen für einen großen Baumschnitt. Danach kann man sie wieder einbauen.

 

 

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